KliChe Kohlenhydrate

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Gedächtnisprotokolle

  • Diabetes mellitus Typ 1

Progrediente Zerstörung Insulin-produzierenden B-Zellen im Pankreas (Chronische Insulitis) Absoluter Insulinmangel Langsames oder Akutes Einsetzen möglich, Diabetes-assoziierte Antikörper in bis zu 95%

  • Diabetes mellitus Typ 2

Gestörte Insulinsekretion und/oder Insulinresistenz der peripheren Zellen entweder durch "down-regulation" der Insulinrezeptoren, oder durch Mutation in der Insulinsignalkaskade Verminderte Insulinempfindlichkeit bis 20 J vor klinischer Manifestation nachweisbar Bei Diagnosestellung zeigen sich bei 20% bereits Spätkomplikationen,

   Normale Glukosetoleranz (NGT)
   Glukose nüchtern venös              < 100 mg/dl       2h-oGTT  < 140 mg/dl
   Glukose Vollblut kapillär               <   90 mg/dl       2h-oGTT  < 140 mg/dl
   Abnorme Nüchternglukose: IGF (impaired fasting glucose)
   Glukose nüchtern venös                100-125                           
   Glukose Vollblut kapillär                   90-110                            
   Gestörte Glukosetoleranz: IGT (impaired glucose tolerance)
   Glukose nüchtern venös              > 125                    2h-oGTT    140-200
   Glukose Vollblut kapillär               > 110                    2h-oGTT    140-200
   Diabetes mellitus (DM)
   Glukose nüchtern venös              > 125                    2h-oGTT  > 200
   Glukose Vollblut kapillär               > 110                    2h-oGTT  > 200
  • Diabetes mellitus Diagnostik

FormularbeginnGlukose Gelegenheitswert > 200 mg/dl Bestätigte wiederholter Gelegenheitswert > 200mg/dl

  • Glucose nüchtern: venös > 125 mg/dl, kapillär > 110 mg/dl

2h-oGTT > 200 mg/dl HbA1c: glykiertes Hb: > 6,5% (4-6 Wochen Aussagekraft) Fruktosamin: glykierte Plasmaproteine: 205-285 nmol/ml (1-3 Wochen Aussagekraft) Insulin, Proinsulin, C-Peptid, Albumin im Urin (Mikroalbuminurie)

  • Diabetes mellitus Symptome

Polyurie, Polydipsie, Ketoazidose, Gewichtsverlust, Müdigkeit

  • Referenzwert HbA1c und Bedeutung?

Erys leben 120d, es kommt zu nicht enzymatischer Glykierung von Proteinen Je höher der BZ desto mehr glykiertes Hämoglobin, HbA0 = unglykierte Fraktion, HbA1c = glykierte Fraktion Aussage über Glukoseeinstellung in letzten 4-6 Wochen Bestimmung gestört bei: verkürzter Ery-Lebensdauer, HB-Varianten, Erhöhter Harnstoff

Beeinträchtigt die Glykosylierung die Funktion des Hbs? nein

  • Welche weiteren Hb-Arten gibt es?

HbF (fetal) & HbS (Sichelzell-Hb)

  • Koma bei Typ 1

Ketoazidotisches Koma (400-800 mg/dl) (absoluter Insulinmangel) Katabole Stoffwechsellage à Schnelle starke Lipolyse à Ketonkörper akkumulieren pH-Abfall

  • Koma bei Typ 2

Hyperosmolares Koma (600-1000 mg/dl) (relativer Insulinmangel) Reduzierte periphere Glukoseverwertung & gesteigerte hepatische Glukoneogenese à starke BZ-Erhöhung. Die geringen Insulinmengen reichen aber, um vermehrte Lipolyse zu hemmen Hyperosmolarität führt zu Glukosurie & progredienter Dehydratation &Elektrolytstörungen. Therapie: Flüssigkeits- und Elektolytsubstitution (wichtig: Kalium!!! wegen der Azidose), Insulin

  • MODY & Gestationsdiabetes (was im Renz steht) zu MODY noch, was gestört ist (Glukosetransport und Verstoffwechselung)

mitochondrialer Diabetes: was besondere am Erbgang- matermal und nicht alle Mitochondrien Hypoglycaemia factitia: Wie kann man jemden Nachweisen, dass er sich zu viel Insulin gespritzt hat? Hoher Insulinspiegel -> niedrige C-Peptidkonzentration

  • Was tun bei bewusstlosem Patienten?- Glukose geben, hier kann man eig nichts falsch machen, Hyperglykämie unbedenklicher als Hypoglykämie
  • Wie therapiert man Patient mit beginnender Hyperosmolarität am Besten?

Flüssigeits- und Elektrolytsubstitution, Insulingabe (Cave Hypokaliämiegefahr à BGA)

  • Haltbarkeiten von Plasma in Bezug zur Glucosebestimmung?

-7% niedrigere Werte pro h Mit Glycolysehemstoff (Natriumfluorid) 24h bei 4°C haltbar

  • Glukoseintoleranz?

Reduzierte Fähigkeit des Körpers adäquate Insulinmengen auszuschütten Wie bereitet man sich auf den oGTT vor? Welches Probenmaterial braucht man? Bei gestörter Nüchternglukose oGTT durchführen Mindestens 3d Ernährung mit mehr als 150g Kohlenhydtaen/d(Grund: Da in Leber Glukose insulinunabhängig aufgenommen wird würden die 75g Glucose bei leeren Glykogenspeichern zu falsch niedrigen oGTT Werten führen) FALSCH laut Prüfer-> Richtig: es kommt zu falsch hohen Werten, da der Pankreas zu wenig Insulin produziert, nach drei Tagen kaum Arbeit. Test morgens nach 10-16h Nahrungskarenz, Patient sitzt oder liegt, Rauchverbot 75g Glucose inerhalb 5min trinken, Blutglucosebestimmung bei 0 und 120min. Längeres Fasten & Kohlenhydrat-Mangelernährung führt beim Gesunden zu pathologischen Werten, Glukokortikoide, Epinephrin, Furosemid etc. können verfälschen

Kontraindikationen für den oGTT Bereits diagnostizierter Diabetes mellitus, Z.n. Magen-Darm-Resektion

  • Welches Material testet man?

Venöses Natriumfluorid-Plasma

  • Warum misst man Glucose morgens?

Zirkadianer Rhytmus, Cortison wirkt auf Blutglucose ein, Nahrungskarenz für Nüchternwert leichter machbar

  • Welche Labore dürfen Diabetes diagnostizieren?

Intern & Extern geprüfte (zweimal pro Jahr Probe von Prüfstelle…)

  • Hexokinase-Reaktion
   Glukose + ATP                 à[Hexokinase]à          Glukose-6-P + ADP
  • Indikatorreaktion
   Glukose-6-P + NADP+ à[Glukose-6-PDH]à   Glukonolacton-6-P + NADPH + H+
  • Wofür ist das Kontrollplasma da?

Damit man bei Blutglucose-Bestimmung Referenzwert hat

  • Warum misst man beim Photometer gegen NaCl?

Um das Gerät zu eichen

  • Was für eine Bedeutung hat die Küvette 2?

Reagenzienleerwert mit Reaktionslösung, kann gegen Küvette 1 mit NaCl gemessen werden um Eigenfarbe der Reaktionslösung herauszurechnen

  • Welches Gesetz liegt dem Photometermessverfahren zugrunde?
   Lambert-Beer (Extinktion!)
   Extinktion = (E) Absorptionskoeffizient * (c) Stoffmengenkonzentration * (d) Schichtdicke
  • Wie lauten die Versuche, die durchgeführt werden?

Bestimung Glukose im Plasma (Hexokinase-Methode) Glucose-Toleranz-Test (oGTT) Glucose-Bestimmung Kapillarblut (Quantitativer Nachweis mit Teststreifen)

  • Fallkasuistik:
 Betriebsarzt stellt bei Patienten, dem es gut geht, folgendes fest:
 Kalium zu hoch, Glc zu niedrig- was bedeutet das?
 Die Probenröhrchen haben zu lange rumgelegen! (Kalium hoch wg. Zelllyse)
 
  • oGTT von einem Insulinom erkennen, weitere Diagnostik dazu: 72h-Hunger Test
  • Kreatinin-Clearance-Berechnung

Semiquantitative Nierenfunktionsprüfung, ab 40. alle 10 Jahre GFR minus 10 ml/min Kreatinin-Clearance (ml/min) = Harnzeitvolumen * cKreatinin[Urin] / cKreatinin[Plasma]

  • Nachteil Creatinin

Abhängig von extrarenalen Faktoren (Abnahme im Alter, Zunahme bei mehr Muskelmasse, Geschlecht)

  • Sagt der Kreatininwert alleine schon etwas über die Nierenfunktion?

Kreatinin weist erst spät auf progrediente Nierenerkrankung hin (Kreatininanstieg im Blut erst bei 50% funktionsfähigen Nephrone bei GFR < 60 ml/min) Gibt nur Hinweis auf Clearance-Raten aber keine Aussage über Art der Nierenerkrankung

  • Kreatininblinder Bereich
   50-90 ml/min
  • Cystatin-C

Proteinaseninhibitor der in konstanter Menge im Blut vorkommt und frei filtriert wird Im Gegensatz zu Kreatinin & Harnstoff von extrarenalen Faktoren (Muskelmasse, Geschlecht…) weitgehend unabhängig, daher direkte Clearance-Abschätzung möglich

   Anstieg im Blut ab GFR < 80 ml/min
  • Was für Proteine findet man bei prärenaler Schädigung im Urin?

Vermehrte Bildung & Filtration kleiner Proteine à Belastung tubulärer Resorption à Kapazitätsüberschreitung à Mehr kleine Proteine im Harn, Hyperamylasurie bei Pankreatitits, Hämoglobinurie bei intravasaler Hämolyse, Myoglobinurie bei Rhabdomyolyse,

Bence-Jones-Proteinurie (Ig-Leichtketten) bei Plasmozytomen

  • Was für Proteine findet man bei renaler Schädigung im Urin?

alpha1-Mikroglobulin & Albumin Reine Albuminurie bei Verlust der Ladungsselektivität

  • Was für Proteine findet man bei postrenaler Schädigung im Urin?

Mehr hochmolekulare Proteine im Harn (in ähnlichem Verhältnis zu niedermolekularen Proteinen wie in Plasma)( Tamm-Horsfall Protein, IgA, IgG), Hämaturie, Leukozyturie

  • Akute Niereninsuffizienz

GFR < 60 ml/min, Harnmenge < 400 ml/d

  • Was ist Hämaturie? Wie kann man sie unterscheiden (mikro/makro)? Wodurch (Tumor, Entzündungen..)?
  • Diabet. Mellitus II - wie genau funktioniert die Insulinresistenz (Defekt Insulinrezeptor, vermind. Expression etc.)?